Studieninteressierte

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Geoökologie? – Was ist das denn?

Wir freuen uns sehr, dass Du Dich für ein Studium der Geoökologie interessierst! Kurz gesagt, könnte man Geoökologie als Schnittstelle zwischen Biologie, Geographie und Geologie definieren. Also alles rund um Pflanzen, Tiere, Boden, Klima, Gesteine, Wasser etc. gehört dazu. Und damit wird auch schon eines sehr deutlich – Interdisziplinarität ist eigentlich die Kernkompetenz.

„Geoökologie ist eine an Umweltproblemen orientierte, interdisziplinäre Naturwissenschaft. Sie zielt auf das Verständnis der Funktions- und Wirkungsweise der Umwelt, insbesondere um Probleme im Zusammenhang mit der menschlichen Nutzung zu erkennen und zu lösen.“ – Definition des VGÖD (Verband für Geoökologie in Deutschland e.V.)

Und warum Tübingen?

Blick auf den wohl meistfotografiertesten Ort Tübingens: Die „Neckarfassade“ mit der Stiftskirche im Hintergrund.

Wir sind uns einig – kaum einer verbringt Zeit hier ohne sich in die Stadt zu verlieben. Tübingen liegt im Neckartal zwischen Nordschwarzwald und Schwäbischer Alb und ist besonders für seine Altstadt mit den zahlreichen Fachwerkhäusern und engen Gässchen bekannt. Und aufgrund der vielen Studierenden hier (ca. 28.000, Stand WS22/23) zählt Tübingen zu den jüngsten Städten Deutschlands. Die Universität selbst wurde 1477 gegründet und zählt damit zu den ältesten und renommiertesten Universitäten Europas. Auch der geographische Mittelpunkt Baden-Württembergs befindet sich hier und in nächster Umgebung liegen gleich mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete – und es gibt noch viel mehr zu entdecken.

Und wie läuft so ein Geoökologie-Studium ab?

Modulüberischt, B.Sc. Geoökologie, aus dem Modulhandbuch (Stand WiSe 2021/2022).

Wie Ihr der Modulübersicht entnehmen könnt, liefern die ersten beiden Studienjahre ein breitgefächertes Grundlagenstudium der Naturwissenschaften. Für das fünfte Semester ist dann für die Vertiefung durch die Wahlpflichtfächer innerhalb der eigenen Interessen vorgesehen. Das bedeutet, dass man sich aus dem (großen!) Pool an angebotenen Wahlpflicht-Veranstaltungen aussuchen kann, welche man belegen möchte. Diese schärfen idealerweise das eigene Profil und führen ggf. dann auch zu einer thematisch entsprechend ausgerichteten Bachelorarbeit. Seit diesem Wintersemester gibt es außerdem eine neue Prüfungsordnung. Für Studierende, die ihr Studium davor begonnen haben, gilt weiterhin die alte Modulübersicht, die sich auf der Website der Universität finden lässt.

Doch nicht nur Theorie wird erlernt. Da die Geoökologie per Definition eher angewandte Aufgabenfelder erfüllt, darf auch die Praxis nicht zu kurz kommen. Praxisanteile sind zum einen in den einzelnen Lehrveranstaltungen integriert, wodurch das Gelernte im Labor bzw. an Geländetage direkt vor Ort angewandt. Das heißt unter anderem, dass man zur*m Experten*tin für deutsche Schichtstufenlandschaften wird, heimische Pflanzen bestimmt und herbarisiert, chemische Analytik durchführt, Wasserproben nimmt und analysiert, Bodenprofile buddelt und untersucht, …

Ein ganz besonderes Highlight ist dabei das 11-tägige geoökologische Geländepraktikum in Vorarlberg, bei dem in Kleingruppen neben einer geologischen Karte auch Vegetationsaufnahmen des Kartiergebiets erstellt werden.

Kann ich auch ein Auslandssemester machen?

Da nach dem empfohlenen Studienverlauf das komplette 5. Semester aus Wahlpflichtmodulen besteht, ist dieses ideal geeignet für einen Auslandsaufenthalt. Viele nutzen die Gelegenheit um in einer der zahlreichen Partner-Universitäten mal ganz andere Uni-Luft zu schnuppern. Vorab werden hierbei mit der Studienkoordination die im Ausland geplanten Module besprochen und in aller Regel auch anerkannt, wodurch gewährleistet ist, dass Studierende „trotz“ Auslandssemester in Regelstudienzeit abschließen können.

Auslandsaufenthalt – Zu beachten bei der Planung gelten vor allen Dingen die Anmeldefristen. – Insbesodere für das außereuropäische Ausland können diese bis zu 2 Jahre im Voraus liegen (für Erasmus-Aufenthalte liegen die Fristen etwa 1 Jahr vor dem geplanten Aufenthalt). Wir empfehlen euch daher, dass ihr euch möglichst frühzeitig bei dazu stattfindenden Info-Veranstaltungen informiert.

Wie kann ich mich bewerben?

Du bist bis hierher gekommen und hast (immer noch) Lust Gecko (die in Tübingen übliche Bezeichnung für Geoökolog*innen) zu werden? Dann bewirb dich doch direkt – und spätestens bis zum 15. Juli – und hoffentlich laufen wir uns dann bald in Tübingen über den Weg! Wir freuen uns schon auf dich!

Da der Studiengang mit regulär 20 Studienplätzen (im Bachelor) relativ klein ist, gibt es ein Bewerbungsverfahren. Hierzu müsst ihr euer (ggf. vorläufiges) Hochschulzeugnis, ein Motivationsschreiben und euren Lebenslauf vorlegen.

Entscheidend ist leider vor allem der Notendurchschnitt. Allerdings könnt ihr auch mit einschlägigen Praktika, FÖJ, Berufsausbildungen oder anderen motivationsrelvanten Argumenten und Nachweisen punkten. – Je nachdem wie viele sich in eurem Jahrgang bewerben und mit welchem Notendurchschnitt, kann es auch sein, dass dieser viel weniger zählt, als ihr nun vielleicht denkt. – Daher: Wenn ihr motiviert seid und Lust auf das Studium habt, bewerbt euch auf jeden Fall!

Auch interessant: Erstsemesterakademie „let’s nez!“ / „nezWerk“

Seit einigen Jahren gibt es an der Uni Tübingen eine Erstsemesterakademie zum Thema nachhaltiger Entwicklung. Diese findet immer vor Semesterbeginn statt. Unter dem Motto „let´s nez!“ sollen Studierende, die neu in Tübingen anfangen zusammen kommen und in Workshops und weiteren Angeboten über nachhaltige Entwicklung nachdenken. Ziel ist zum einen die Vernetzung der Studierenden untereinander, insbesondere der verschiedenen Fachrichtung, sowie einen guten Start mit Gleichgesinnten in Tübingen zu ermöglichen. Falls ihr Lust habt, in einem tollen Format neue Leute kennenzulernen und neue Ideen zu Nachhaltigkeit zu entwickeln, informiert euch unter: let’s nez!